Mit avanera soll eine Softwarelösung geschaffen werden, die Unternehmensdaten aggregiert, um einen Überblick über die Nachhaltigkeitseinflüsse und die damit verbundenen Effizienzpotentiale zu liefern. Durch gezielte Maßnahmen in Prozessen, in der Ausstattung oder der Kommunikation des Hotels, kann der Ressourcenverbrauch effizient reduziert und nachhaltig Kosten gespart werden.
Als erste Angestellte und leitende Designerin war ich bei avanera für das gesamte UX und UI Design zuständig. An der strategischen Vorarbeit, der User Research etc. habe ich gemeinsam mit einem interdisziplinären Team gearbeitet.
Zu Einstiegsbeginn bei avanera gab es bereits ein paar grundlegende Bausteine und Richtlinien, auf denen aufgebaut wurde. Bereits vorhanden waren:
Für die Aufstellung der Software wurde ein Feature nach dem anderen konzipiert, gestaltet und entwickelt. Es wurde in agilen Sprints nach der Scrum Methode gearbeitet. Um uns einem neuen Feature zu nähern, haben wir jeweils mit einem Problem Discovery Workshop begonnen. Hier haben wir uns als Team zusammengesetzt und die Nutzerprobleme, die wir lösen möchten, analysiert, um zunächst auf ein gemeinsames Problemverständnis zu kommen.
Die Software besteht aus vier Hauptfunktionen, die jeweils mehrere Nebenfunktionen beinhalten. Die grobe Struktur der Software haben wir in einem Strukturbaum festgehalten. Für die einzelnen Features wurden jeweils eigene Strukturbäume erstellt, in denen nochmals detaillierter auf alle Verbindungen und Inhalte eingegangen wurde.
Der nächste Schritt bestand darin, die festgelegten Inhalte zu visualisieren. Anhand von Wireframes konnten verschiedene Layouts und Strukturen schnell erprobt werden. Bereits in diesem Stadium wurden mehrere Prototypen erstellt, um einen Eindruck zu erhalten, wie der Nutzer sich durch die Funktionen klicken könnte und ob das Verhalten der einzelnen Bestandteile den Nutzererwartungen entspricht.
Nach mehreren Iterationsschleifen und Absprache mit dem Entwickler-Team konnte es mit der konkreten Gestaltung des Interfaces weiter gehen. Wir haben uns an den Carbon Design System Komponenten bedient, da diese den Entwicklern viel Arbeit abgenommen haben. Die Komponenten konnten angepasst und neue ergänzt werden. Für ein konsistentes und flexibles Design wurden alle Komponenten in einem Designsystem festgehalten und dokumentiert.
In drei- bis vierwöchigen Abständen haben wir unsere Prototypen von unseren Pilotkunden testen lassen. Zum Teil wurden ganze Features getestet, zum Teil einzelne Komponenten. Sie wurden vor Ort mit den Kunden durchgeführt. Die Tests waren besonders hilfreich, um herauszufinden, was für die Zielgruppe — die hauptsächlich "digitale Analphabeten" sind — leicht verständlich war und was bereits zu viel Wissen mit Software vorausgesetzt hätte.
Sarah schaffte es, die inhaltliche und technische Komplexität von avanera in eine verständliche und einfach nutzbare Systematik zu bringen. Mit ihrer zielgerichteten Arbeitsweise gestaltete sie die Interfaces und Lösungen, die unsere NutzerInnen schon heute im Berufsalltag begleiten und begeistern.
Insgesamt war die Teilnahme an diesem Projekt eine äußerst spannende und lehrreiche Erfahrung für mich. Als führende Designerin hatte ich viele gestalterische und konzeptionelle Freiheiten und die Verantwortung für das gesamte Erscheinungsbild der Software. Obwohl die internen Prozesse zum Teil noch etwas chaotisch waren, konnte ich dennoch viele wertvolle Erfahrungen sammeln und meine Fähigkeiten, besonders interdisziplinäres und eigenständiges Arbeiten, verbessern. Es war eine großartige Gelegenheit, in die Welt der Start-ups hineinzuschauen und aus einer einfachen Idee ein greifbares und funktionierendes Produkt zu erschaffen.